Coaching und Work-Life-Balance
Als ich in den frühen 1960er Jahren das erste Mal zu meiner Schulfreundin nach hause kam, lagen in der Wohnküche auf dem Tisch, auf etlichen Stühlen, auf der Spüle, eigentlich überall, wo ich hinsah, Drähte und graue Kästen. Und mittendrin hantierte die Mutter mit glänzenden bunten Steinen. Sie begrüßte mich kurz mit einem freundlichen Nicken. Meine Freundin meinte etwas verschämt: „Meine Mutter macht Schmuck in Heimarbeit. Sie baut Ketten und Ohrringe zusammen. Meine Schwestern und ich helfen ihr oft, wenn wir mit den Hausaufgaben fertig sind. Das ist ja ziemlich schlecht bezahlt, sonst muss sie bis die Nacht hinein arbeiten.“ Als ich meine Freundin häufiger besuchte, fand ich diese „Heimarbeit“ allerdings ausgesprochen gemütlich. Man konnte dabei plaudern und Kaffee trinken, die eine oder andere bunte Kette „abstauben“, und vor allem fühlte ich mich hier beim gemeinsamen Arbeiten richtig nützlich.
An diesem Beispiel manifestieren sich wesentliche Aspekte, von denen die aktuelle Debatte um die Relation zwischen Arbeit und sonstigen Lebensbereichen bestimmt ist:
• Welchen Stellenwert nimmt Arbeit in unserem Leben generell ein?
• Wie stark ragt die Arbeit in das Privatleben hinein?
• Wie lässt sich Arbeit und Familienleben kombinieren?
• Wie stellt sich diese Relation vor allem für Frauen dar?
• Wie vergnüglich, bzw. wie befriedigend ist Arbeit in Relation zu anderen Lebensbereichen?
• Was heißt denn überhaupt „Glücklich-Sein“ im menschlichen Leben?
• Und was hat Coaching mit Work-Life-Balance zu tun?
Im nachfolgenden Beitrag möchte ich zunächst deutlich machen, was unter „Work-Life-Balance“ zu verstehen ist, bzw. was zu diesem Thema heute diskutiert wird, um daran anschließend einige Empfehlungen fürs Coaching zu entwickeln.
Welchen Stellenwert nimmt Arbeit in unser aller Leben ein?
Wenn wir uns mit „Work-Life-Balance“ befassen, tun wir das auf dem Hintergrund einer Arbeitsgesellschaft bzw. auf dem Hintergrund eines spätindustriellen Lebensmodells. In diesem werden Arbeit und Nicht-Arbeit strikt voneinander getrennt betrachtet. Wie aber beispielsweise Birgit Pfau-Effinger (2000) in einer Studie zeigt, gilt diese strikte Trennung nur für bestimmte Lebensmodelle:
• für ein „Hausfrauenmodell der Versorgerehe“, wo der Mann außerhalb der Familie agiert und für deren Versorgung zuständig ist, die Frau dagegen für den privaten Haushalt und die Kinderbetreuung..
• Die strikte Trennung gilt außerdem für Modelle, wo auch die Frau ständig oder temporär außerhalb der Familie arbeitet und etliche familiäre Funktionen „outgesourced“ sind.
Eine umfassende Einbettung von Arbeit ins sonstige Leben finden wir dagegen beim „famlienökonomischen“ Modell. Hierbei handelt es sich um eine vorindustrielle Lebensform, bei der Männer und Frauen gleichberechtigt im landwirtschaftlichen oder handwerklichen Familienbetrieb tätig sind. Dementsprechend besteht hier eine enge zeitliche und räumliche Koppelung der Lebensbereiche. Wie Birgit Pfau-Effinger beschreibt, beförderte diese Lebensform, die sich etwa in Finnland bis weit in die Epoche der Industrialisierung hineinzog, ein ausgesprochen gut entwickeltes Selbstbewusstsein von Frauen, so dass sie heute in unterschiedlichsten Branchen hohe und höchste Führungspositionen bekleiden und gleichzeitig ein befriedigendes Familienleben führen.
In den meisten westeuropäischen Gesellschaften stellt sich die Relation zwischen Arbeit und sonstigem Leben aber heute eher problematisch dar. Autorinnen und Autoren, die sich gezielt der „Work-Life-Balance“ annehmen, thematisieren im Allgemeinen, in welchem Verhältnis die verschiedenen Lebensbereiche (Cassens 2003) oder auch „Säulen der Identität“ (Petzold 1993) heute in Relation zur Arbeit stehen. Thematisiert wird also das Verhältnis zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit. Unter „Nicht-Arbeit“ wird dabei verstanden
• Familie, Freunde, soziale Bindungen,
• Gesundheit,
• kulturelles Leben sowie
• Religion, Philosophie, Ideologien.
Bei den einschlägigen Büchern handelt es sich meistens um mehr oder weniger anspruchsvolle Ratgeberliteratur. Ihre Untertitel lauten, „wie Sie Berufs- und Privatleben in Einklang bringen“ (Cassens 2003) oder „wie Sie Karriere, Freizeit und Familie in Einklang bringen“ (Fritz 2003). Es handelt sich also um Fragen, welche Prioritäten Menschen in ihrem Leben setzen und – was keineswegs dasselbe ist – wie sie ihre Lebenszeit auf die einzelnen Bereiche verteilen.
Die „Entgrenzung von Arbeit“ bzw. ihre Einbettung ins sonstige Leben
Eine enge Koppelung von Arbeit und Nicht-Arbeit begegnet uns heute erneut, nun allerdings in anderen Varianten als in vor- und frühindustriellen Epochen. Den Hintergrund für aktuelle Problematisierungen einer „Entgrenzung von Arbeit“ so wie sie etwa bei Trendforschern (z.B. Horx 2002) thematisiert wird, bilden in aller erster Linie postmoderne Lebensformen, bei denen Singles, Familienväter oder berufstätige Paare außerhalb ihres privaten Lebensraums tätig sind. Als „Entgrenzung der Arbeit“ gelten dann Situationen, in denen der einzelne Berufstätige von der Arbeitswelt zeitlich oder räumlich so umfassend vereinnahmt wird, dass seine sonstigen Daseinsmöglichkeiten, die er potentiell hätte, immer mehr an Bedeutung verlieren oder gar nicht mehr zum Tragen kommen. Dies ergibt sich vor allem deshalb, weil die postmoderne Arbeitswelt völlig neue Anforderungen an den Berufstätigen stellt. So soll er sich etwa als „Arbeitskraftunternehmer“ (Pongratz & Voß 2003) maximal mit den Intentionen einer Firma identifizieren, um sich wie ein Miteigentümer ganz persönlich zu engagieren. Viele Firmen sind heute auch so stark entformalisiert, dass sie den Tätigen keinen klaren strukturellen Rahmen mehr bieten. Dann ist zunehmend mehr Selbstorganisation verlangt. Die aber stellt für die meisten Menschen eine hohe mentale Investition dar, so dass sie von der Arbeit überdurchschnittlich stark absorbiert werden (Baecker 1995). Manche Arbeitsprozesse sind heute auch nach dem Motto organisiert, „Sie müssen uns jederzeit zur Verfügung stehen“. Dann wird von den Mitarbeitern potentiell eine permanente Arbeitsbereitschaft gefordert. Auch auf diese Weise schiebt sich die Arbeitswelt immer stärker in das Privatleben hinein.
Wie Valcour & Hunter (2004) zeigen, lassen sich für die Entgrenzung von Arbeit auch neuere Entwicklungen von Technologien und dadurch bedingte Organisationsstrukturen verantwortlich machen. Die Autoren behaupten, dass beispielsweise die moderne Technik in Produktionsbetrieben, Arbeitszeitmodelle nahe legt, die ein „Rund-um-die-Uhr-Tätig-Sein“ erfordern und dadurch die Menschen nicht mehr geregelt nach hause kommen lässt. Auf der anderen Seite ermöglicht die moderne Computertechnik aber auch neue Formen der Heimarbeit. Die Firma spart durch Verlagerung der Arbeitsplätze in den häuslichen Bereich der Mitarbeiter erhebliche Kosten. Der Arbeitsplatz ragt dann nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich in den privaten Lebensraum. Dabei sei allerdings bemerkt, dass viele Menschen die Nähe von Arbeit und Privatleben durchaus genießen. Im Übrigen stellt es für viele Freiberufler eine Selbstverständlichkeit dar, dass sie in unmittelbarer räumlicher Nähe zu ihrem Wohnort tätig sind.
Was erwarten Menschen heute von ihrer Arbeit?
Die Basis aller Überlegungen zur Work-Life-Balance ist also immer der Beruf. Dieser erhält aber auch aus der Sicht der Berufstätigen einen neuen Stellenwert. Sie haben nämlich auch veränderte Ansprüche als früher. So ermittelte der Zukunftsforscher, Horst Opaschowski (2004), dass Menschen generell mehr vom Leben und damit auch mehr vom Berufsleben haben wollen. Es sollte angereichert sein durch Spaß, Sinn, Geld, Status und flexible Zeit. Da die moderne Arbeitswelt immer höhere Anforderungen stellt, wollen die Menschen „Arbeit nicht nur als Fron, sondern auch als „Fun“ erleben“ (Opaschowski 2004: 122). Mitarbeiter möchten stolz sein auf ihre Arbeit, und das ergibt sich am ehesten, wenn sie ihr Tun als sinnvoll betrachten können. Selbstverständlich wollen sie für ihre Arbeit auch angemessen bezahlt werden und dazu einen akzeptablen gesellschaftlichen Status erwerben. Und schließlich wünschen sich die Menschen heute, dass Ihnen die Arbeit eine gewisse zeitliche Flexibilität ermöglicht. Opaschowski (ebd.: 123) meint „Spaßarbeit fördert die Motivation, Geld-Arbeit fördert den Fleiß, Sinn-Arbeit die Identifikation, Zeit-Arbeit die Zufriedenheit, Status-Arbeit fördert das Erfolgserleben.“ Auf dem Hintergrund solcher Befunde ist es fast selbstverständlich, dass Arbeit eine überdimensionierte Bedeutung erhält. Arbeit erhält seit Luther (vgl. Weber 1921) ohnedies den Odem von „Berufung“. Diese Tendenz hat sich in den letzten Jahrzehnten aber sicher noch verstärkt.
Die Relation von Arbeit und Familienleben
Auf gesellschaftspolitischer Ebene gilt das Verhältnis von Arbeit und Familienleben als ein zentrales Thema von Work-Life.Balance (Schmidt & Mohn 2004). Es wird vor allem von Soziologinnen umfänglich beforscht. Hierbei stehen Fragen im Vordergrund, wie in einer modernen Familie die Bedürfnisse der Frau, des Mannes und der Kinder „unter einen Hut“ gebracht werden können. Dabei handelt es sich besonders für Frauen meistens um einen „Work-Family-Conflict“ (Meyer et al. 2005, 186). Für Männer stellt sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie meistens nicht als ein so drängendes Problem dar. Wie sich einschlägigen Studien zur Karriereforschung entnehmen lässt (Mayrhofer et al. 2005), entwickelt sich der Berufsweg von Männern mit Familie in der Regel sogar erfolgreicher als der von männlichen Singles.
In empirischen Untersuchungen zu „Lebensthemen junger Frauen“ (Keddi et al. 1999) zeigt sich, dass die Mehrzahl junger Frauen einen „doppelten Lebensentwurf“ (Schreyögg 2002) anstrebt. Das heißt, nur wenige betrachten ein Leben als „Nur-Hausfrau und Mutter“ als attraktiv, aber gleichzeitig streben wenige ein reines Karriereleben an. Damit stellt sich die Biographie, die junge Frauen heute anstreben, als Gefüge aus unterschiedlichen Ansprüchen dar. Und im Prinzip werden sie bis heute für zwei Arbeitsplätze sozialisiert: für einen zu Hause und für eine Erwerbstätigkeit im öffentlichen Raum. Der Traum vieler junger Frauen, in einer „glücklichen Familie“ zu leben und gleichzeitig in einem qualifizierten Beruf zu arbeiten, lässt sich heute durchaus als offizielles Ideal betrachten.
Wie steht es aber nun mit der Realisierung dieses Traumes? In den ersten Jahren ihres Erwerbslebens hat für die meisten Frauen die Berufsausbildung und darauf folgend die Berufstätigkeit Priorität. Nach der Familiengründung, das heißt genau genommen nach der Geburt eines Kindes, kommt eine entscheidende Statuspassage. Sie enthält auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene eine Reihe von Fallstricken. Zwar haben sich traditionelle Rollenklischees zwischen Männern und Frauen erheblich gelockert, die entscheidende „Sorgearbeit“ in der Familie leisten aber auch heute noch meistens die Frauen. Wie die Forschung um Dual Career Couples zeigt (Solga & Wimbauer 2005), rasten durch die Geburt eines Kindes fast immer traditionelle Rollenklischees von Mann und Frau mit den entsprechenden Handlungsmustern ein. Das bedeutet vor allem, dass sich Frauen nicht nur mental, sondern auch mit ihrem gesamten Zeitbudget viel stärker als die Männer auf die Familie einstellen. So werden weibliche Angestellte eher dazu neigen, ihren Urlaub zu nehmen, wenn es dem Partner bzw. der Familie recht ist, und nicht unbedingt zu einem Zeitpunkt, zu dem es für die Firma besonders günstig ist. Familienleben bedeutet für Frauen auch, dass sie ihre Berufstätigkeit häufig sequentiell einrichten. In jungen Jahren sind sie berufstätig, in mittleren leben sie ohne Beruf nur in der Familie, und ab 50 Jahren arbeiten sie wieder im Beruf.
Erschwert werden Frauenkarrieren durch eine Sozialpolitik, die zu wenig Betreuungsmöglichkeiten außerhalb der Familie vorsieht. Eine erhöhte Anzahl von Betriebskindergärten oder Teilzeitstellen für Frauen, wie es etwa Harald Rost (2004) vorschlägt, schaffen hier nur begrenzt Abhilfe. Ein leuchtendes Beispiel ist hier Frankreich. Wie Margret Maruani (1997) berichtet, sind in Frankreich 80 Prozent aller Frauen berufstätig und sogar 71,4 Prozent der Frauen mit zwei Kindern. Dort hat jedes Kind nicht nur ein Recht auf einen Kindergartenplatz – es erhält ihn auch. Und alle Kinder besuchen wie selbstverständlich Ganztagsschulen. In Deutschland wurde eine derartige Entwicklung auf dem Hintergrund mutterideologischer Positionen bislang verschlafen. Das Ergebnis ist, dass viele Frauen in Deutschland keine Kinder mehr gebären wollen. Nachdem aber durch die Überalterung unserer Gesellschaft die sozialen Sicherungssysteme zu bersten drohen, scheint die Debatte um Ganztagschulen und sonstige Maßnahmen zur Kinderbetreuung endlich neue Schubkraft zu erhalten. Frauenkarrieren werden aber noch durch andere politische Entscheidungen erschwert: So sieht beispielsweise die Steuergesetzgebung in Deutschland das Ehegattensplitting vor, das einer Familie, in der die Frau ein erheblich niedrigeres Einkommen hat als der Mann, geradezu nahe legt, zu hause zu bleiben. Wenn sie nämlich arbeitet, wird ihr Honorar von der Steuer „aufgefressen“.
Alles in allem lässt sich behaupten, dass für viele Frauen Beruf und Familie nur schwer zu vereinbaren sind. Abgesehen von mutterideologischen Anfeindungen, denen berufstätige Mütter oft ausgesetzt sind, müssen sie für die Betreuung ihrer Kinder oft erhebliche Geldsummen aufbringen, und/oder sie müssen über ein erhebliches Organisationstalent und gute Nerven verfügen. Darüber hinaus wirkt noch demotivierend, dass die Karriereaussichten von Frauen grundsätzlich erheblich schlechter sind als die von Männern (Mayrhofer et al. 2005). Aus allen diesen Gründen bleibt die Balance zwischen Beruf und Familie für die meisten Frauen unbefriedigend.
Kasper et al. (2002) ermittelten in einer Studie, die weibliche und männliche Führungskräfte in Österreich erfasste, dass sich drei unterschiedliche Strategien abzeichnen:
• Für die einen, insbesondere die jüngeren, entwickeln Karriere und Beruf eine derartige Attraktivität, dass sie alles andere zurückstellen.
• Die anderen, meistens die Älteren und Etablierten, leben in klar getrennten Welten mit eindeutiger Priorisierung des Berufslebens. Sie folgen vielfach traditionellen Rollenbildern – der Mann im Beruf, die Frau zu Hause.
• Die dritte und größte Gruppe, die sich nicht nur aus Frauen rekrutiert, steht unter einer Doppelbelastung von Beruf und Familie. Das führt dazu, dass die Schnittstelle zwischen diesen beiden Lebensbereichen möglichst perfekt zu planen und zu managen ist.
Dabei ist der zentralste Befund der Autoren, dass die Aufgaben als Führungskraft eine Fülle an permanenter Befriedigung verheißt – die Autoren sprechen gar von einer „Erotisierung des Managements“. Die Familie dagegen scheint in eine „Versachlichungsfalle“ zu geraten. Das heißt, die Freizeit muss ständig möglichst perfekt organisiert werden. Das geht vor allem auf Kosten der Partnerbeziehung, die oft nur noch aus Interaktionen zum Zwecke familiärer Koordination besteht.
Noch radikaler lauten die Befunde von Arlie Hochschild (2002), einer amerikanischen Soziologin. Sie befragte Menschen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen in einer Firma, in der jeder alle erdenklichen Möglichkeiten erhalten kann für eine optimale Balance zwischen Beruf und Familie. Das Ergebnis war: Die Menschen haben gar keine Lust nach hause in ihre Familien zu gehen und dort ihre Zeit zu verbringen. Im Beruf finden sie nämlich eine gut strukturierte Situation vor, in der sie sich sicher bewegen können, im häuslichen Milieu dagegen erwarten sie vielfältige unberechenbare und unstrukturierte Ansprüche. Für Topmanager etwa scheint es eine wunderbare Erfahrung zu sein, wenn sie für ihre Mitarbeiter fast rund um die Uhr als guter Vater fungieren können. Das ist besonders dann befriedigend, wenn sie zu hause gezwungen sind, sich mit einem trotzigen Teenager-Sohn auseinander zu setzen oder wenn die Frau laufend quengelt, dass sie als „natürlicher Vater“ mehr Zeit für die Kinder aufwenden sollten. Als besonders angenehm wird von Managern auch die „verantwortungsfreie Zeit“ im Hotelzimmer bei Dienstreisen erlebt. Besonders wenn die Frau zu hause alles zusammen hält, die Kinder herum fährt, den Haushalt organisiert und angeblich glücklich ist über das perfekte Zusammenspiel innerhalb der Partnerschaft.
Wenn nun auch noch die Frau Karriereambitionen hat – was heute immer häufiger geschieht, wird es für die Kinder karg. Dann möchte auch die Frau die gut strukturierte Situation im Beruf und das „leichte Leben im Hotelzimmer“ genießen - allerdings mit etwas mehr Schuldgefühlen als ihr Mann. So meint Arlie Hochschild abschließend, dass trotz vieler anders lautender offizieller Bekenntnisse die Mehrzahl aller Menschen heute überhaupt keine Balance zwischen Beruf und sonstigen Lebensbereichen anstrebt.
Und was ist neben Beruf und Familie sonst noch wichtig?
Wie der Lebensbereich Familie definieren sich auch andere Bereiche von Nicht-Arbeit, also andere Freizeitaktivitäten, verhältnismäßig stark in Relation zur Arbeit. Das heißt, die arbeitsfreie Zeit erfüllt für viele Menschen lediglich Kompensationsfunktion. Das heißt, sie soll Defizite ausgleichen, die durch die Arbeitswelt entstehen. Bei Befragungen wird heute die Freizeit mit 51% für fast genauso bedeutungsvoll gehalten wie die Arbeit (52%). Aber das Glückserleben in der Freizeit ist fast doppelt so hoch wie in der Arbeit (54% zu 28%) (Opaschoswki 2004, 124). Durch die aktuell hohe Arbeitslosigkeit erhält allerdings heute „Tätigsein“ eine besondere Bedeutung. Dieses schließt nämlich auch ehrenamtliches Tun mit ein.
Horst Opaschowski (2004, 58 f) ermittelte eine „Glückspyramide“. Er befragte Menschen in Deutschland, welche Aspekte ihnen in Ihrem Leben wichtig seien, bzw. was ihrer Meinung nach Lebensqualität ausmache. Daraufhin nannten 95% Gesundheit, 87% Partnerschaft, 86% Familie/Kinder, 53% Kultur/Bildung, 31% Religion, 76% Natur, 74% Arbeit/Beruf.
Demnach erhält Gesundheit, wie der Autor meint, geradezu „Religionscharakter“. Indikatoren dafür sind beispielsweise die laufend zunehmende Anzahl an Fitnesscentern oder Wellnessreisen. Die Beschäftigung mit dem eigenen Körper im Sinne von Sport, von Entspannung, Meditation, aber auch im Sinne kosmetischer Korrekturen nimmt in der Freizeitgestaltung heute einen zentralen Stellenwert ein. Opaschowski (2004) nennt die Schlagworte, „Fitness, Wellness, Mindness“ (S. 221). Wir entwickeln uns heute zu einer Bewegungs- und Wohlfühlkultur. Beautyindustrien aller Art haben Hochkonjunktur. In der „Erlebnisgesellschaft“ (Schulze 1993) soll aber alles auch noch erlebnishaft sein. Das moderne Feizeitverständnis ist insgesamt stark an den Sport gekoppelt. Mit zunehmendem Alter dient Sport vor allem als Vorbeugung für die Gesundheit. Bewegungsmängel sollen ausgeglichen werden, was besonders von Angestellten und Beamten genannt wird. Arbeiter melden hier geringeren Bedarf an. Sport erfüllt aber noch andere Funktionen wie sich Wohlfühlen. Es stärkt das Leistungserleben und damit das Selbstbewusstsein. Sport kann aber auch ganz zweckfrei die Freude am Spiel oder die Freude am gemeinsamen Tun fördern. Der aktuelle Stellenwert von Sport dokumentiert sich unter anderem an der Anzahl der Sportvereine. In Deutschland gibt es davon 90.000 unterschiedlicher Größe. Sie sind allerdings auch mit neuen Trends konfrontiert. Sie müssen heute zunehmend Ansprüchen von sich Wohlfühlen genügen, sollten möglichst unbürokratisch sein und vor allem ohne Zwang auskommen. Sport gehört jedenfalls heute für viele Menschen zu einem neuen Lebensstil wie sich etwa an der Beteiligung von fast 50.000 Menschen am Berlin-Marathon 2005 zeigte.
Neben dem Sport erhalten derzeit kulturelle Aktivitäten einen immer höheren Stellenwert. Das dokumentiert sich beispielsweise an der Eröffnung von vielen neuen Museen wie gerade in Madrid oder London. Das dokumentiert sich auch an den Menschenschlangen, die nicht nur vor dem MoMa in New York zu finden sind, sondern auch vor einer Goya- oder Picasso-Ausstellung in Berlin. Heute wollen immer mehr Menschen an der Hochkultur partizipieren, weshalb auch der Kulturtourismus nach Wien, London, Paris oder Berlin neue Blüten treibt. Das kulturelle Leben einer Stadt im Sinne von Oper, Theater, Museen usw. gilt heute schon als wichtiger Standortfaktor für Führungskräfte (Opaschowski 2004). In den letzten Jahren setzte sich auch immer umfassender das Kultursponsoring durch. In dem Maße, in dem öffentliche Ausgaben durch steuerliche Mindereinnahmen reduziert werden mussten, sprangen im Kulturbereich potente private Geldgeber ein.
Wie steht es aber nun mit der Wertewelt der Menschen heute? Seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ergab sich eine zunehmende Säkularisierung (Durkheim 1980). Das heißt, Religion und Theologie verloren immer mehr an Bedeutung, obschon sich in etlichen Ländern neue religiöse Fundamentalismen entwickelt haben. Wir können davon ausgehen, dass die Mehrzahl aller Menschen zumindest in Europa heute einen relativ individualistischen Wertekanon zwischen Selbstverwirklichung und Erlebnisorientierung vertritt. Opaschowski (2004) meint allerdings, die Globalisierung der Massenmedien zieht auch eine weltweite Globalisierung aller Werte nach sich. Amerikanische Fernsehwerbung für Fast Food, die beispielsweise von den Ärmsten auf der polynesischen Insel Tonga gesehen wird, erhält den Touch des Begehrenswerten. Sie wollen nun auch solche Lebensmittel essen, obwohl sie davon massenweise zuckerkrank usw. werden. Zentrale Werte gruppieren sich heute insgesamt um den Konsum. Bei Befragungen in Deutschland zeigt sich, dass 22% die Kirchen und die Religion als wichtige Werte sehen. Noch etwas wichtiger ist ihnen aber die Champions League (26%) und die Formel-1(31%) (ebd. 2004, 363). Charakteristisch ist heute für die meistens Menschen ein Wertemix. In unserer postmodernen Welt wird eine Wertevielfalt zunehmend selbstverständlich. Identitätsentwicklung findet heute auch nicht mehr geradlinig und kontinuierlich statt, sondern im Sinne einer „Patchworkidentität“ müssen Menschen heute je nach ihrem aktuellen Standort ihr Selbstverständnis immer neu austarieren (Keupp 1997). In der Shell-Jugendstudie 2000 mit dem Titel, „In der Zukunft angekommen“ (Shell 2000, 97 ff), wurde Folgendes konstatiert:
• Grundpflichten, die früher verbindlich waren, werden heute weitaus flexibler gehandhabt.
• Es lässt sich nicht von einem Werteverfall sprechen, wohl aber vom Verfall eines allgemein gültigen Wertehimmels.
• Die neue „Unübersichtlichkeit“ hat auch die Jugend erreicht. Dementsprechend leben sie in einer enormen Wertevielfalt.
• Junge Leute legen sich auch nicht mehr auf einen Wertekodex fest, sie fühlen sich von solchen Fixierungen befreit.
• Es gibt auch keine fixen Regeln mehr für zwischenmenschliche Beziehungen.
• Jeder schafft sich im Sinne eines Wertecocktails seinen persönlichen Wertekosmos.
Das bedeutet einerseits einen Zugewinn an Freiheit, dass also jeder in der gesellschaftlichen Vielfalt wählen kann. Es bedeutet aber auch, dass man wählen muss, sich also innerhalb eines breiten gesellschaftlichen Rahmens zu orientieren hat.
Interessanterweise berichtet aber Klages (1984, 18) anhand seiner Studie von der Bedeutung einiger traditioneller Werte wie Fleiß, Pflichterfüllung, Gehorsam, Disziplin usw., also alles Werte, die Erfolg in der Arbeit ermöglichen. Und damit landen wir wieder bei der Wertorientierung im Beruf, der als zentraler Lebensbereich nicht zuletzt unsere soziale Platzierung mit der entsprechenden sozialen Anerkennung garantiert.
Befunde aus der Glücksforschung.
Adrian Kreye (2005) berichtet von der „Science of Happiness“, zu deutsch, von der „Glücksforschung“. Dabei handelt es sich um eine Forschungsrichtung, in der Soziologen, Wirtschaftswissenschaftler, Psychologen und Neurologen zusammen arbeiten. Ein zentraler Befund dieser Forschungsrichtung ist (wer hätte das nicht gedacht?), dass reiche Menschen glücklicher sind als arme und zwar sowohl in Westeuropa und den USA, als auch in ärmeren Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas. Aber Vorsicht, Geld macht nur unter bestimmten Voraussetzungen glücklich. Die Forschung spricht auch von einem „Wohlstandsparadox“; denn, obwohl das durchschnittliche Einkommen in westlichen Gesellschaften während der letzten 50 Jahre um ein Vielfaches angestiegen ist, sind die Menschen statistisch nicht wirklich glücklicher als früher. Das zeigen auch Untersuchungen von Leuten, die im Lotto gewonnen haben. Sie befinden sich maximal fünf Jahre lang in einem Zustand erhöhten Glücks. Danach pendelt sich aber ihre Zufriedenheit wieder aufs Normalmaß ein.
Glücklich-Sein scheint in hohem Maße vom Vergleich mit anderen etwa mit Nachbarn oder Verwandten abzuhängen. Es resultiert also im Prinzip aus der „Betrachtung fremden Elends“ (Kreye ebd. 2005). Das heißt, „ich bin glücklich, wenn ich feststelle, dass es mir besser geht als den anderen.“ Dabei stellen Altersgenossen, wie Soziologen meinen, die wesentlichste Vergleichsgruppe dar. Das bedeutet aber auch, man muss immer härter arbeiten, um beim Vergleich mit dem Einkommen seiner Umgebung mitzuhalten. Hier sprechen führende Forscher von einer „Hedonic Threadmill“, also von einer „Tretmühle der Lust“. Diese Dynamik trifft sich übrigens ganz ausgezeichnet mit dem „Geist des Kapitalismus“, den Max Weber schon 1921 als Konsequenz des calvinistischen Protestantismus beschrieben hat. Auf dieser Basis entwickeln sich dann die perfekten Workaholics (Schreyögg 2004).
Viele Autoren, die auch der Kreativitätsforschung nahe stehen, beziehen sich auf den ungarischen Psychologen Csikszentmihalyi, der von einem „Flow“ berichtet, d.h. einem Moment, in dem sich Begeisterung, Motivation und Geschick zu einem Zustand höchster Konzentration vereinigen. Arbeit, Sport oder Vergnügen können dazu führen, dass man vollkommen im Hier und Jetzt aufgeht. Selbstverständlich fanden auch Neurobiologen Anschluss an diese Forschungsrichtung, indem sie im Sinn einer umfassenden Kommerzialisierung versuchen, Pharmaka zu entwickeln, die derartige Glückszustände stofflich herbeiführen.
Wenn wir allerdings an die Bedürfnispyramide von Abraham Maslow denken, wonach das Glückstreben von Menschen, die hungrig in einer nasskalten Höhle sitzen, lediglich auf die nächste Mahlzeit und ein trockenes Plätzchen im Warmen gerichtet ist, erscheint die gesamte Debatte der Glücksforschung primär als Indikator hoch entwickelter, postmoderner Gesellschaften. Und wie Kreye (2005) berichtet, interessieren sich neuerdings zunehmend auch Wirtschaftswissenschaftler für die Glücksforschung, denn in ihr spiegeln sich alle Relationen von Arbeit und dem sonstigen Leben, was man eben als Work-Life-Balance bezeichnet.
Der Coach als Hebamme für ein ausbalanciertes Lebenskonzept
Welchen Beitrag kann nun Coaching für eine angemessene Work-Life-Balance bieten? Ein qualifizierter Coach wird dem Klienten sicher nicht seinen eigenen Lebensstil aufdrängen wollen, obschon dieser einen selbstverständlichen Hintergrund für seine Arbeit bildet. Wenn nämlich der Berater kräftemäßig laufend an seine Grenzen geht, sich kaum je Zeit und Ruhe gönnt, neue Fachliteratur zu verarbeiten, oder jahrelang keinen Urlaub macht, wird er das Thema „Work-Life-Balance“ als Bearbeitungsgegenstand eher nicht aufgreifen oder eher nicht adäquat bearbeiten können. Im Prinzip fungiert der Coach in diesem Punkt als Modell, selbst wenn der Klient sein Lebenskonzept nicht genau kennt. Er wird es aber „erahnen“.
Wie und wann wird Work-Life-Balance im Coaching überhaupt zum Thema? In seltenen Fällen treten Führungskräfte oder Freiberufler ins Coaching ein, weil sie sich völlig verstresst fühlen, weil sie sich längere Zeit beruflich so verausgabt haben, dass sie sich ausgebrannt fühlen und deshalb eine neue Balance aktiv einpendeln wollen. Manchmal fragen auch Menschen vor Eintritt in den Ruhestand ganz gezielt an, wie sie ihrem Leben ein neues Gleichgewicht geben können. Häufiger kommen Klienten, weil sie auf dem Hintergrund eines wenig effizienten Zeitmanagements den Eindruck haben, „ich komme zu nichts mehr.“ Meistens taucht aber die Balance zwischen Beruf und sonstigem Leben eher „nebenbei“, gewissermaßen als Nebenthema anlässlich eines Konfliktes oder anlässlich einer Krise auf. Wenn der Coach den Eindruck hat, bei einem Klienten geht es nicht nur um punktuelle Komplikationen, sondern seine gesamte Lebensführung ist eher unbekömmlich, dann kann er ihm aktiv anbieten, eine Form zu erarbeiten, die für ihn befriedigender ist als bisher.
In einem ersten Schritt sollte dem Klienten eine Strukturierungshilfe für seine aktuelle Lebensbalance gegeben werden. Hierzu bieten sich beispielsweise die „Fünf Säulen der Identität“ von Hilarion Petzold (1993, ähnliche Strukturmuster siehe Fritz 2003) an. Dabei sollte der Klient zwei Darstellungen der Säulen graphisch auf einem großen Blatt Papier nebeneinander stellen, zum einen die Säulen nach der Bedeutsamkeit in seinem Leben, zum anderen nach ihrer tatsächlichen, zeitlichen Verteilung. Als diese fünf Säulen lassen sich gezielt folgende Phänomene thematisieren:
1. Werte, Normen, Ideologien
- was will ich, was ist mir wichtig
- woran glaube ich
- wie steht es mit meinem Gewissen
- welches Ideal meiner selbst verfolge ich
2. Leiblichkeit
- wie steht es mit meiner Beweglichkeit, meinen leiblichen Aktivitäten
- welche Gefühle und Empfindungen sind bei mir aktuell im Vordergrund
- welche Bedürfnisse spüre ich aktuell
- Wie ist mein Body-Image
- Was ist mit meiner Sexualität
- Was ist mit meiner geschlechtlichen Identität
3. des Sozialen wie Freunde, Familie
- Welche Freunde habe ich
- Wie seht es mit meiner Familie, meinem Partner, meiner Partnerin
- Wie stehe ich zur Umwelt
- Welches Verhältnis habe ich zu kulturellen Dingen
4. des Materiellen und natürlich
- Wie steht es um meine Finanzen
- Welche materiellen Sicherheiten brauche ich
- Wie schätze ich meine Zukunftsperspektiven ein
- Über welchen Besitz verfüge ich
5. der Arbeit und Leistung.
- Welche Ausbildung habe ich
- Welchen Beruf
- Welche Talente und Fähigkeiten
- Welche beruflichen oder ehrenamtlichen Aktivitäten tue ich
- Was leiste ich in meiner Familie
- Wie steht es mit meinem Ehrgeiz
- Erhalte ich genügend Anerkennung
- Wie stehe ich zu Konkurrenten
- Wie bewerte ich selbst meine Leistung.
Die Darstellung dieser Säulen bzw. Säulenpaare kann der Klient zu hause für sich allein malen, das Bild in die nächste Coachingsitzung mitbringen, sodann das berichten, was er dem Coach anvertrauen möchte. Diese Übung dient jedenfalls als Basis für einen nachfolgenden ausführlichen Dialog mit dem Coach. Anhand dieses Dialogs werden Klienten meistens sehr nachdenklich über ihre Lebensgestaltung, wie sie ihr Leben umgestalten können und in manchen Fällen nehmen sie tatsächlich deutliche Korrekturen vor.
In diese Dialoge bringt dann natürlich auch der Coach weiterführende Empfehlungen ein. Wenn sich etwa der Klient für bestimmte Formen der Freizeitgestaltung interessiert, kann der Coach auf diese oder jene Institution oder Methode aufmerksam machen. Er fungiert dann als Resonanzkörper, der die Interessen des Klienten im Hinblick auf eine bessere Work-Life-Balance beantwortet und im Dialog verdichtet.
Literatur:
Baecker, D. (1995): Durch diesen schönen Fehler mit sich selbst bekannt gemacht. Das Experiment der Organisation. In: Heitger, B., Schmitz, C., Gester, P.W. (Hg.): Managerie. 3. Jahrbuch. Systemisches Denken und Handeln im Management. Heidelberg: Auer.
Cassens, M. (2003): Work-Life-Balance. München: dtv
Fritz, H. (2003): Besser leben mit Work-life-Balance. Wie Sie Karriere, Freizeit und Familie in Einklang bringen, Frankfurt/M.: Eichborn. (viele Übungen für Seminare zum thema)
Hochschild, A. (2002): Keine Zeit. Opladen: Leske & Budrich.
Horx, M. (2002): Das Zukunftsmanifest. München: Econ.
Kasper, H., Scheer, P.J., Schmidt, A. (2002): Managen und Lieben. Führungskräfte im Spannungsfeld zwischen Beruf und Privatleben. Wien: Redline Wirtschaft bei Ueberreuther.
Keddi, B., Pfeil, P., Strehmel, P., Wittmann, S. (1999): Lebensthemen junger Frauen. Die andere Vielfalt weiblicher Lebensentwürfe. Eine Längsschnittuntersuchung in Bayern und Sachsen. Opladen: Leske & Budrich.
Keupp, H. (1997): Diskursarena Identität: Lernprozesse in der Identitätsforschung. In: Keupp, H., Höfer, R. (Hg.): Identitätsarbeit heute. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Klages, H. (1984): Wertorientierung im Wandel. Frankfurt/M., New York: Campus.
Kreye, A. (2005): Tretmühle der Lust. In: Süddeutsche Zeitung, 27.9.05, Nr. 223, S.13.
Maruani, M. (1997): Die gewöhnliche Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. In: Dölling, I., Krais, B. (Hg.): Geschlechterkonstruktion in der sozialen Praxis. Frankfurt/M., Suhrkamp.
Mayrhofer, Meyer, Steyrer (2005, S. 183-209) neu erschienen, kenne ich noch kaum
Meyer, M., Amanda Dunkel, Praschak, S. (2005): Job oder Leben – ist das die Frage? In: Mayrhofer, W., Meyer, M., Steyrer, J. (Hg.): Macht Erfolg Reich Glücklich? Einflussfaktoren auf Karrieren, Wien: Linde Verlag.
Opaschowski, H. (2001): Deutschland 2020. Wie wir morgen leben – Prognosen der Wissenschaft. Hamburg: Germa Press.
Petzold, H. (1993): Integrative Therapie. Paderborn: Junfermann.
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Valcour, P.M., Hunter, L.W. (2004): Technology, Organizations, and Work-Life-Integration. Internet.
Weber, M. (2000): Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (Orig. 1921).Weinheim: Beltz Athenäum.
Zusammenfassung:
In diesem Beitrag geht es um die Balance zwischen Arbeit und sonstigen Lebensbereichen. Dabei wird zunächst der aktuelle gesellschaftliche Stellenwert von Arbeit ausgeleuchtet. Sodann liegt ein Schwerpunkt auf der Relation zwischen Arbeit und Familie, die sich für Frauen anders als für Männer stellt. Des Weiteren werden Gesundheit, kulturelles Leben und Werte in Relation zur Arbeit thematisiert. Nach einem Blick in die Glücksforschung stellt die Autorin eine Möglichkeit vor, wie im Coaching Work-Life-Balance thematisiert werden kann.